Stellt euch beim Anblick dieses Bildes einmal die tiefe Ruhe vor, die vor der Küste Westschwedens herrscht. Ahnt aber bitte auch den superkalten Wind, der um diese Jahreszeit durch die Schärenlandschaft peitscht. Zum Glück war ich in einen neonfarbenen, michelinmännchenähnlichen Overall eingepackt – ein Mix aus Wärmespeicher und Rettungsweste.
Während meines Urlaubs in Schweden traf ich in Grebbestad auf Per Karlsson, der mich mit auf Hummersafari genommen hat. Eigentlich wollte ich euch davon noch gar nicht allzu viel erzählen, denn die Geschichte wird demnächst exklusiv bei Merian.de erscheinen, einem spitzenmäßigen Online-Reisemagazin, für das ich schon so ein, zwei, drei (vier) Artikel schreiben durfte. Ich werde euch darüber auf dem Laufenden halten.
(+++ EDIT vom 19.11.12 +++ Der Artikel “Auf Hummersafari in Westschweden” ist jetzt online.)
Trotzdem: Ein paar Eindrücke vorab können ja nicht schaden – und außerdem wollen die Fotos von diesem schönen Tag doch gesehen werden.



Ich war mit Per in seiner gelben Holzhütte bei Grebbestad verabredet. Die Tür war noch verschlossen, also klopfte ich. Innen drehte sich zweimal der Schlüssel im Schloss, dann stand er mir gegenüber. Leuchtend wie ein Neon-Teletubby.



Zusammen mit seinem Bruder Lars betreibt Per seit Anfang des Jahrtausends ein kleines Fischereiunternehmen, das Urlaubern in Westschweden die Tradition des Austern-, Krabben- und Hummerfangs näherbringen soll. Heute war ich an der Reihe: Ob ich auch mal eine Hummerfalle hochziehen möchte, fragte Per. Nö, danke – ich mach’ lieber Fotos, sagte ich. Ein bisschen Respekt vor der Tiefe des Meeres und ihren Bewohnern ist bei mir doch vorhanden.


Insgesamt fuhren wir etwa 15 Fallen ab, hatten aber meistens kein Hummerglück. Dafür hatten sich zahlreiche Krabben im Netz verfangen. Immerhin, meinte Per. Schmecken auch.

Bei der allerletzten Falle war endlich ein Hummerweibchen mit dabei. Aber wie der Profi schnell feststellte, war es schwanger. Es hatte unendlich viele schwarze Eier am Bauch – daher war klar, dass er das Tier zurück ins Meer wirft.

So fuhren wir durchgepustet und erfrischt, aber erfolglos zurück zur gelben Holzhütte. Dann hatte Per doch noch eine gute Nachricht für mich: Er war bereits am Morgen mit einem italienischen Ehepaar draußen, und sie kamen mit fünf Hummern zurück. So stand dem kulinarischen Highlight des Tages trotz unseres Pechs nichts im Weg.

Danke an Göteborg und Westschweden sowie Per von Everts Sjöbod, die diese Tour ermöglicht haben.